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Erträge für Netzbetreiber sollen ab 2025 steigen

STROMNETZ. Für die unter Margen-Druck stehenden Netzbetreiber gibt es einen Silberstreif am Horizont. Ab 2025 sind nach einer Studie wieder steigende Erträge zu erwarten.

Energieversorgungsunternehmen mit Netzbetrieb stehen seit Jahren unter Druck, vor allem durch dezentrale Energieerzeugung, schärfere Regulierung und sinkende Nachfrage. Bei einer Umfrage eines Beratungsunternehmens bei rund 150 Führungskräften von Energieversorgern in 25 Ländern sagten 94 % der Befragten: „Daran wird sich kurzfristig nichts ändern“. Demnach werde sich der Veränderungsdruck in der Branche auch in naher Zukunft negativ auf die Ergebnisentwicklung im Netzgeschäft auswirken.


Die Ursachen dafür sind vielfältig, mit 16 % am häufigsten genannt wurden „unter den Abschreibungswert sinkende Kapitalinvestitionen“, gefolgt von „höheren Zielvorgaben für die Versorgungsstabilität“, „stärkere Überwachung der erbrachten Netzleistung durch Regulierungsbehörden“ und „rückläufige Energienachfrage“ mit jeweils 13 %.

Allerdings ist der mittelfristige Ausblick durchaus positiv: Nahezu alle Befragten (97 %) erwarten, dass sich spätestens ab 2025 die Erträge im Netzgeschäft wieder positiv entwickeln werden. Hier wird als Ursache vor allem eine „höhere Effizienz durch schlankere Kerngeschäftsprozesse“ genannt (54 % der Befragten), vor den Punkten „leistungsfähigeres Stromnetz durch den Einsatz intelligenter Netztechnologien“ (50 %), „neue Umsatzmöglichkeiten im Kerngeschäft rund um die Stromübertragung“ (43 %) und „neue Angebote rund um Microgrids“ (40 %).

Die Trendwende wird sich nach Ansicht der Berater in zwei Schritten vollziehen: „Zunächst gilt es, Betriebskosten durch effizientere Prozesse im Griff zu behalten und so den Spielraum für neue Investititonen zu schaffen. Im zweiten Schritt werden die Netzbetreiber neue Wachstumschancen durch digitale Technologien angehen.“

Was die drei interessantesten Entwicklungen im Bereich digitale Technologien angeht, nannten die befragten Führungskräfte am häufigsten „autonome Fahrzeuge und Fluggeräte“ (59 %) und den „Digitalen Zwilling“ (die digitale Abbildung physikalischer Infrastrukturen und ihrer Parameter in Echtzeit) mit 55 %, gefolgt von „Erweiterter und virtueller Realität“ (47 %) und der „Blockchain-Technologie“ (44 %).

Die größten Wachstumschancen sahen die Manager laut der Umfrage im Aufbau und Betrieb großer dezentraler Energieerzeugungsanlagen (71 %), direkt ins Netz integrierter Zwischenspeicherlösungen (68 %) sowie bei Ladeinfrastruktur für Elektromobilität (65 %)

 

// Artikel von Herrn Peter Koller, Energie & Management Verlagsgesellschaft mbH